Lyon, 21.07. – 27.07.2025
Unser diesjähriges Reiseziel zu den EuroGames befindet direkt am Zusammenfluss zwei interessanter Ströme, der Rhône und der Saône. Genau dort an diesem „confluence“ liegt die französische Großstadt Lyon, und das schon etwas länger, als manch einer von uns denken mag – ist sie bereits den alten Römern als „Lugdunum“ noch weit vor Christis Geburt bekannt.
Die Reise begann auf unterschiedlichen Wegen und Pfaden (viele Wege und Schienen führen auch nach Lyon). Ein Teil der bunten Reisegruppe begab sich mit ICE und TGV nach Lyon, ein weiterer Teil nutzte das europäische Flugangebot, der andere Teil nutzte die vorhanden Schnellstraßen und Autobahnen – egal wie, am Ende trafen wir uns alle gemeinsam zum sportlichen Abenteuer in Lyon.
So nutzten einige unserer Reisegruppen die Zeit vor den EuroGames für ausgiebig Sightseeing, geführten Stadtspaziergängen durch „Vieux Lyon“ (der Altstadt von Lyon) und den kulinarischen Köstlichkeiten der Zweiflüsse-Stadt.
Denn am Mittwochabend luden bereits die EuroGames zur „Opening Ceremony“ ins Village auf den „Place Marechal Lyautey“ um 19:00 Uhr ein. Mit einem kleinen Festakt auf uns vor der Bühne waren dann die Spiele um etwa 21:00 Uhr endlich eröffnet.
Am Donnerstag stand für unser Volleyballteam in der Sporthalle vom „Gymnase Bellecombe“ der erste Spieltag an. Gemeinsam mit 14 weiteren Teams begann die Gruppenphase im Level C+. Durch die Anfeuerungswellen der Dresdner Unterstützung und Fans konnten Uwe, Dirk, Eike, Alex, Tommy und Olaf sich hier mit Energie, Motivation und Angriffslust auf Platz 3 vorkämpfen. Ein toller Volleyballtag mit fantastischen Spielen und viel Unterhaltung für die Zuschauenden.
Am Freitag starteten dann in die letzten Spiele der Gruppenphase. Dort konnten wir den dritten Platz weiter behaupten. Nun begann die Knockout Phase, in diese wir gegen Nizza im Achtelfinale starteten. Das Spiel konnten wir 25:11 für uns entscheiden. Im anschließenden Viertelfinale mussten wir uns gegen das Team aus Marseille mit 18:25 geschlagen geben. Der Stimmung im Team gab das aber kein Dämpfer – im Gegenteil, es folgte direkt eine Einladung zu deren Turnier Ostern 2026. Alles in allem schauten auf zwei großartige Volleyballtage mit sympathischen Teams, mit tollen Leistungen, und fantastischer Stimmung zurück.
Ebenfalls am Donnerstag ging es für Harald zum ersten Mal zum Stadion in Villeurbane, einer Vorstadt von Lyon, die einen sehr schlechten Ruf hat. Diesem wurde sie auch gerecht: zwei kurz zuvor abgefackelte Autowracks empfingen die Sportler vor dem Stadion. Die Leute der Nachbarschaft waren aber sehr freundlich und erkundigten sich hin und wieder nach dem sportlichen Geschehen. Für Harald begann der sportliche Tag mit einer Bronzemedaille im 800-Meter-Lauf. Es folgte am nächsten Tag eine silberne Medaille im 400-Meter-Lauf und eine weitere Bronzemedaille im 1.500-Meter-Lauf. Es folgte ein gemischter Staffellauf. Das Team mit Harald mit dem Name „Les Gazelles Vintage“ holte unter der erfahrenen Anleitung von Jean-Pierre Grasland die Goldmedaille.
Die aus Harald Sicht schönste Veranstaltung fand dann am Samstagvormittag statt: der 5- und 10-km-Lauf entlang der Rhone. Der Lauf war perfekt organisiert und wunderbar begleitet von viel Musik, Dragqueens und anfeuernden Fans an der Strecke. Am Ende gab es einen kurzen, aber heißen Pride-Marsch vom Ziel zu einem kleinen Village, wo die Siegerehrung stattfand.
Parallel zum zweiten Spieltag vom Hallenvolleyball am Freitag, begannen der erste Turniertag beim Beachvolleyball auf den Sandplätzen am „Stade Grégory Coupet“. Unser bewährtes Dresdner Duo, Brian und Bernd, trat gemeinsam an, während Henning sich mit einem Gastspieler aus Wien zusammentat. Tatkräftig unterstützt wurden wir auch von Andi, der uns mit Wasser, einem kritischen Blick und guter Laune versorgte. (Er war von der Stimmung so begeistert, dass er spontan beschlossen hat, beim nächsten Beachturnier selbst mitzuspielen!)
Gespielt wurde auf den neuen Sandplätzen am Stadtrand von Lyon – bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen. Da es in ganz Lyon nur drei Beachfelder gibt, aber rund 60 Teams gemeldet waren, entschieden sich die Veranstalter für ein „King of the Court“-Format. Dabei traten jeweils fünf bis sechs Mannschaften pro Feld gegeneinander an – unabhängig von Level oder Spielstärke. Gespielt wurde immer ein Ballwechsel, und nur wer als „King“ den Punkt gewann, konnte Zähler sammeln. Für alle anderen hieß es: hinten anstellen und auf die nächste Chance warten.
Das war zwar spannend, aber nicht jedermanns Sache: Brian und Bernd kamen leider nie richtig in ihren Rhythmus und mussten sich trotz großer Motivation und Spielfreude mit einem Platz im Nirgendsfeld zufriedengeben. Sie genossen dennoch die großartige Atmosphäre, die Unterstützung von Andi und die Gesellschaft vieler internationaler Teams – inklusive unserer befreundeten Bogenschütz*innen aus anderen Sportarten.
Henning und sein Wiener Partner meisterten das ungewöhnliche Format deutlich erfolgreicher – und durften sich am Ende über eine verdiente Silbermedaille freuen. Herzlichen Glückwunsch!
Für uns alle bleibt vor allem eines hängen: Es war ein tolles Erlebnis, mit Menschen aus ganz Europa im Sand zu spielen. Umso mehr freuen wir uns schon jetzt riesig auf die Gay Games 2026 in Valencia – wo wir viel Strand zum Beachvolleyball spielen haben werden!